Gründe für das Projektcenter
In der Regel ist der Bauplanungsprozess informationstechnisch von der Durchführung der Baumaßnahme losgekoppelt, es kommt zum Informationsbruch, da die Informationen von den Planungsbüros durch die Leistungsverzeichnisse an durchführende Betriebe übergehen. Ein durchgängiger Informationsfluß ist eigentlich nur beim Schlüsselfertigbau gewährleistet (alle Abläufe von der Planung bis Durchführung in einer Hand).
Es gibt allerdings gerade bei öffentlichen Stellen (Bayerischer Staatsanzeiger, Bundesausschreibungsblatt, EU - Ausschreibungsblatt) bzw. gewerblichen Internetportalen (baupilot.de, baunetz.de, etc.) erste Bestrebungen, diesen Informationsfluß zu verbessern und den herkömmlichen Postweg durch die Abwicklung von Ausschreibung und Angebotsunterbreitung übers Internet zu ersetzen (online - Ausschreibung).
Im hier beschriebenen Projekt wird dieser Ansatz der Einbeziehung des Internets zur Verbesserung des Informationsflusses allerdings weiterverfolgt – hin zum virtuellen Projektcenter.
Beschreibung des
Projektcenters
"baukoop.net"
Damit der Informationsfluß nicht gestört wird, wird das virtuelle Projektcenter als zentrale Anlaufstelle zum Austausch und zur Verwaltung aller projektrelevanten Informationen (Daten und Nachrichten) geschaffen.
Für
Neubauvorhaben
erarbeiten Planer von Anfang an alle projektrelevanten
Informationen in digitaler Form und senden sie ans Projektcenter, Für Umbauten und Sanierungen, sowie bauwerkserhaltende Massnahmen liefern alle Kontaktleute, Handwerker und Planer ihre Unterlagen an das Projektcenter, die durch Scannen dann auch in digitaler Form zur Verfügung stehen. Von dort können sie von allen Beteiligten, je nach Berechtigung, abgerufen werden.
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Nach diesem Prinzip können in einem Handwerkerverbund alle Interessierten schon frühzeitig über mögliche (Angebotsphase) oder konkrete (Planungsphase) Aufträge informiert werden, sich an einem Kundenbeziehungsmanagement beteiligen oder ihre geplanten Nachfolger informieren.
Im wesentlichen sind dies:
Die Grundlagenermittlung mit Bestandserfassung
Die
Vorplanung mit vorläufigen Massenermittlungen und
Funktionsbeschreibungen
Die Bauplanung (Genehmigungsplanung)
Die Bauablaufplanung (Bauzeitenplan)
Die Ausführungs- und Detailplanung als Bauteileplanung und Bauteiledatenbank, die alle Konstruktionsdetails und Montage-Einbauteile erfasst
Die Leistungsverzeichnisse
Die Projektkostenermittlung und Fortschreibung
Das Nachtragsmanagement
Die digitale Baudokumentation (für die Dokumentation von Nachträgen, Mängelbeseitigungen und Grundlage des Bauunterhalts und der späteren Umbaumöglichkeiten) als Teil des Facility Management
(Informations)austausch dieser Daten:
Text - Dokumente > Anwendung Acrobat > Austauschformat: pdf ( Partner kann lesen)
LV-Texte > Anwendung beliebiges AVA-Programm > Austauschformat: GAEB (z.B. d.81 – d.84)
Grafiken/einfache Zeichnungen/3-D-Darstellungen/Fotos > Anwendung: beliebiges CAD – Programm für Präsentationen > Austauschformat: jpg/bmp/wmf
Baupläne > Anwendung: beliebiges CAD – Programm > Austauschformat: dxf (Partner kann lesen/drucken/ergänzen über die Redlining – Funktion eines Viewers (Programm zur Anzeige und Kommentierung von CAD- / Grafikdateien; z.B. acad 2002, graphisoft-Archicad)
Funktionsweise
Das System besteht grundsätzlich aus einer Nutzerverwaltung, spezifischen Formularen und Datenbanken.
Die Digitale Projektkommunikation (das Projektcenter) ist mittlerweile im Ingenieurbüro Kreuch wie folgt eingerichtet worden und wird fortlaufend ergänzt:
Bei diesem System können allerdings downloads und uploads nicht zeitgleich erfolgen. Aus diesem Grund wird dieses System mit dem identischen Server durch Anschluss an einen virtuellen Server eines Providers zu einem
Die
wichtigste Eigenschaft der vorgenannten 3 Punkte ist die zentrale, transparente
Ablage, Verwaltung und Verteilung aller projektrelevanten Informationen und
Dokumente. Alle Projektbeteiligte haben die Möglichkeit, jederzeit und ohne
vorherige Absprache auf die verschiedenen Bereiche zuzugreifen. Sämtliche
Zugriffe werden im Hintergrund automatisch und nachvollziehbar protokolliert.
Die komplette Projekt-Kommunikation wird über einen zentralen Verteiler
abgewickelt, damit kein Projektbeteiligter vergessen werden kann.
Im IBPM-System erfolgt der Zugang passwortgeschützt zum online-Tarif über
einen herkömmlichen Web-Browser, womit nahezu beliebig viele Nutzer
gleichzeitig auf das Projektcenter zugreifen können. Alle Daten lassen sich
damit dann mit einer Suchfunktion gezielt aus dem Datenpool eines Projektes
herausgreifen, einstellen und abrufen.
Der virtuelle Server des Providers arbeitet im Hintergrund und dient nur dem
Internetzugang. Alle Daten bleiben auf dem Server des Projektcenters. Allerdings
kann jedes Dokument und jeder Plan mit einem sog. online-viewer vor dem
Herunterladen angesehen werden. Weitere Vorteile ergeben sich bei CAD-Plänen
durch die Markierungsfunktionen (redlining) und das Überlagern von
Dokument-Inhalten. Mit der Markierungsfunktion können Dokumente oder Pläne auf
einer speziellen Folie (Layer) mit Kommentaren, Korrekturen, Änderungswünschen
oder Prüfvermerken versehen werden, ohne den eigentlichen Planinhalt zu verändern.
Das Überlagern von Planinhalten macht Unterschiede zwischen 2 Versionsständen für
die Planer sichtbar und erleichtert die Überarbeitung.
Ablauf:
Über einen „normalen“ Web – Browser (Internet Explorer, Netscape Navigator, o.ä.) ins Internet und dort auf die Homepage des baukoop.net (Projektcenter)
Das gewünschte Projekt mit seiner spezifischen Projekt – Site anwählen
Mit Benutzername und Passwort anmelden
Dateien (Text – Dokumente, Fotos / Grafiken, CAD - Zeichnungen) down-/ uploaden mit der Möglichkeit, Nachrichten zu hinterlassen bzw. Beiträge zu kommentieren
Zugriff
auf die Dateien über FTP
(FileTransferProtocol) –
Software
(z.B. WS_FTP)
Anzeige und Kommentierung von CAD- / Grafikdateien über einen VIEWER (spezielle Software) mit Redlining – Funktionen (auf Java basierend und somit betriebssystemunabhängig) bzw. einem READER (z.B. Acrobat Reader); allerdings eher für die Anzeige von Textdateien geeignet.
über die Protokolldatei (Log - File) ist eine vollständige Kontrolle über alle auf diesem Projektcenter – Server ausgeführten Aktivitäten gewährleistet, d.h. der Projektverwalter kann auch im Nachhinein nachvollziehen, welche Person für welche Daten verantwortlich ist.
> Alle wesentlichen Informationen zu einem Projekt werden an einer Stelle gesammelt.
> Bis auf einen Internet – Browser und den benötigten Viewer ist keine weitere Software vor Ort bei den Projektbeteiligten für die Projektplanung nötig.
(Bei erweiterter Funktionalität – z.B. direkte Weiterverarbeitung von digitalen Architektenplänen durch einen Statiker – sind allerdings weitergehende / kompliziertere Maßnahmen für den Datenaustausch nötig, wie die Gewährleistung eines absolut kompatiblen CAD – Datenformates, wofür das dxf – Format nicht ausreichend ist. Durch das ifc – Format sind erste Schritte in dieser Richtung sichtbar, allerdings sollten die Bestrebungen letzlich auf einen reibungslosen Kommunikationsfluß mittels eines gemeinsamen Projektmodells hinauslaufen.)
Sicherheit / Datenschutz
Generell kann eine hundertprozentige Sicherheit niemals garantiert werden, deshalb sind gewisse Vorsichtsmaßnahmen ratsam:
alternative Kommunikationswege (z.B. über normalen E – Mail - Versand) für den Fall eines Daten – GAU
speichern aller erarbeiteten Daten auch weiterhin bei dem jeweiligen Projektbeteiligten lokal auf der Festplatte